Wer neu in diese Welt eintaucht, wird geflutet mit einem medialen Feuerwerk aus Fotos, Videos, Posts, Tweets, Likes, Storys, Reels und den unterschiedlichsten Beiträgen und Meinungen. Die Flut ist gigantisch und es verwundert nicht, dass viele "Leute" damit den größten Teil ihrer Freizeit verbringen, in die virtuelle Welt abtauchen und sich der realen Welt gar nicht mehr stellen wollen oder können. Nicht zuletzt lockt in den Sozialen Netzwerken auch die Möglichkeit mit einer entsprechenden Zahl an Followern durch Werbung Geld zu verdienen. Da heißt es dran bleiben und ständig etwas Neues und Besonderes zu posten, um die Zahl der "Anhänger" zu vergrößern, die bestehenden bei der Stange zu halten und den Profit zu erhöhen. Völlig klar, dass dabei bei etlichen, die das schnelle Geld suchen, der Informations- und Wahrheitsgehalt schon einmal auf der Strecke bleiben kann.
Es ist richtig schwer, die "Wilden" von den "Guten" zu unterscheiden, da jeder noch so verrückte Typ sich mit den überall verfügbaren technischen Hilfsmitteln nahezu genauso professionell in Szene setzen kann, wie es ein seriöses Unternehmen tut. Leider werden vielfach die abstrusen Informationen von "Verrückten" nicht weiter hinterfragt, vermutlich noch geliket und unplausibilisiert weitergegeben und dem so ein weiterer kleiner "OK"-Stempel aufgedrückt.
Die Welt braucht den Media-Score.
Kinder achten auf ihre Eltern - und natürlich umgekehrt !
Quelle: extra 3 | NDR
Falsche Ausgewogenheit, gelegentlich auch als falsche Gleichgewichtung bezeichnet, (englisch false balance, bothsidesism) ist ein Phänomen der medialen Verzerrung, bei dem vornehmlich im Wissenschaftsjournalismus einer klaren Minderheitenmeinung oder völligen Außenseitern ungebührlich viel Raum gegeben wird, sodass fälschlich der Eindruck entsteht, Minderheitenmeinung und Konsensmeinung seien gleichwertig.
Falsche Ausgewogenheit trägt zur Verbreitung von Falschinformationen bei. Dies gilt insbesondere, wenn die Ansichten von Wissenschaftsleugnern und Vertretern der wissenschaftlichen Konsensmeinung vermeintlich ausgewogen dargestellt werden. Daneben kann falsche Ausgewogenheit auch dazu dienen, bestimmte Formen von etablierten, aber störenden Wissens auszuhebeln, beispielsweise im Hinblick auf Fragen der Ernährung, den menschengemachten Klimawandel oder bei der Covid-19-Pandemie.
Umgang mit Desinformation | "fake news"
Quelle: Europäische Kommission "So erkennt man Verschwörungstheorien" 03.2021
Hate Speech bekämpfen | Tipps für Gegenrede
Quelle: Bundesjustizministerium 03.2021